Nach den von Corona geprägten Monaten fühlte es sich wunderbar an, wieder mal auf Reisen zu gehen: in den Zug zu steigen, an einem noch unbekannten Bahnhof aussteigen. Eine Stadt zu entdecken, richtig Tourist zu sein. Neues zu erkunden, zu staunen, zu geniessen, zu beobachten. Erst in Bologna wurde mir bewusst, wie sehr ich dieses Gefühl vermisst habe und wie sehr es mich erfüllt, zu reisen.
Bologna wird auch la dotta (die Gelehrte), la grassa (die Fette) e la rossa (die Rote) genannt: la dotta für die älteste Universität Europas, la grassa für die vielen kulinarischen Leckerbissen wie Tortellini, Lasagne oder Mortadella und la rossa für die rot-orange-rosa dominierende Architektur. Diese drei Attribute beschreiben auch die Atmosphäre der Stadt gut. Das Stadtzentrum mit vielen Fussgängerzonen ist sehr lebendig, die vielen Studenten halten die Stadt jung. Es wimmelt nur so von feinen Lebensmittelläden und Osterie. Unter den über 62 km langen Laubengängen, die zum Unesco Kulturerbe gehören, lässt sich bei Sonnenschein und Regen herrlich das mittelalterliche Stadtzentrum erkunden.
Wir waren von Freitag bis Sonntag in Bologna – ideale Zeit, um sich einen ersten Eindruck der Norditalienischen Stadt zu verschaffen. Ich wäre gerne noch länger geblieben – wie quasi überall. Aber nach Bologna kehren wir definitiv zurück. Die Stadt ist so super praktisch mit dem Zug zu erreichen.
Gerne teile ich mit euch die Entdeckungen meiner ersten Bologna-Tage:
All'Osteria Bottega
Via Santa Caterina 51
Einfaches, familiäres Restaurant, schon seit Jahren in der Guida delle Osterie d'Italia von Slow Food vertreten. Hausgemachte, hervorragende Pasta, tolle Weinkarte, Reservation sehr empfohlen.
Trattoria Serghei
Via Piella 2
Neben der "Finestrella" - dem Fenster mit Blick auf den Kanal - gelegen. Besonders lecker fanden wir die Tortellini in Brodo.
Osteria dell'Orsa
Via Mentana 1
Richtige Studenten-Osteria, sehr günstig, unkompliziert, schnell. Wir assen Tagliatelle al Ragù und fanden diese molto buone!
La Taverna di Roberto
Via S. Vitale 9
Attraktives, typisch Bologneser Menu mit sorgfältiger Umsetzung. Sehr aufmerksamer, freundlicher Service, hier ist der Kunde König! Als wir da waren, hatte soeben die Kirschen-Saison begonnen. Nach dem Dessert wurde uns ein Schälchen Kirschen offertiert, eine kleine Geste, die mich so sehr gefreut hat. Der Geschmack dieser Kirschen hat sich fest in mein Gedächtnis eingeprägt.
Camera a Sud
Via Valdonica
Jung, hip, etwas anders. Wer inmitten der Traditions-Gerichte etwas modernere Küche sucht, wird hier fündig.
Paparè
Via de'Giudei 2
Junges Ambiente, toll für Brunch und Frühstück, Kaffee-Spezialitäten.
Gelateria
Cremeria Santo Stefano
Via Santo Stefano 70/c
Unglaublich feine Gelati!
Mercato delle Erbe
Via Ugo Bassi 25
Fromaggerie Barbieri: sympathischer Käseladen mit exzellenten Parmiggani aus Bergmilch, diverse Reifegrade erhältlich. Für den Pastaeinkauf ist Le Sfogline super.
Ceccarelli (Mercato di mezzo)
Via Pescherie Vecchie 8
Bekannt aus dem Lied von Wanda (Tante Ceccarelli), Paradies an Salumi und gefüllter Pasta.
Paolo Atti&figli (Mercato di mezzo)
Via Caprarie 7/ Via Drapperie 6
Hier habe ich Tortellini und Reiskuchen gekauft - beides köstlich.
Sfoglina Rina
Via Castiglione 5/b
Der ultimative Laden für den Einkauf frischer Pasta. Wer nicht bis daheim warten mag: sie haben auch eine kleine, feine Karte, um vor Ort zu essen.
